runder Tisch aus Lärche
Den Mülltonnenkasten habe ich entfernt. Das Lärchenholz hatte ich schon zur Entsorgung auf den Anhänger geladen. Das tat mir irgendwie in der Seele weh. Erstens, weil ich viel Arbeit in den Mülltonnenkasten gesteckt hatte und zweitens, weil ich das Holz entsorgen wollte.
Also habe ich die Riegel wieder vom Anhänger genommen und erstmal grob gehobelt.
Der Dickenhobel von Makita ist schon ok; zumindest für meine Bedürfnisse. Nun, da lag nun das Holz. Was mache ich damit? Einen runden Tisch für den Pavillon!
Die Lärchenriegel waren lackiert. Hatte ich viel Arbeit reingesteckt. Nachdem ich diese Riegel alle gehobelt hatte, musste diese „nur noch“ zu Leimholz verarbeitet werden.
Na ja, Leimholz mache ich ganz gerne, doch solch schmale Stücke… Lamello raus und los ging es. Mein Hobel ist nicht sehr breit und deshalb musste ich 3 Stücke leimen und anschliessend wieder hobeln um die Stücke „abzurichten“. Erst dann habe ich die 3 Stücke zu einem Teil verleimt.
Für die Platten habe ich die besten Stücke ohne Äste ausgesucht. Soll ja gut aussehen.
Einen speziellen „Leimholzrahmen“ habe ich nicht. Also auf die herkömmliche Art mit Zwingen und Niederhalter. Im übrigen habe ich tatsächlich wasserfesten Leim angemischt.
Nach dem Verleimen habe ich die Oberfläche mit der Schleifmaschine komplett geglättet. Zuerst mit der Festool ROTEX und anschliessend mit dem Festool Exzenterschleifer ETS EC 150/3
Aus der Platte habe ich die günstigste Größe vorgezeichnet. So kam ich auf 72 cm Durchmesser für die obere Tischplatte.
Mithilfe des VAC SYS habe ich den Kreis grob mit der Stichsäge ausgeschnitten. Zwar habe ich die Festool-Stichsäge und auch gute Sägeblätter, doch die von Festool suggerierte Schnittqualität erreicht sie nicht. Wie auch immer, sie war sehr hilfreich.
Die Festool Frässchablone MFS 400 habe ich schon lange und bin auch sehr zufrieden damit. Die „billigen“ Alternativen taugen alle nichts. Das ist sparen an falscher Stelle.
Die Frässchablone benötigt als Drehpunkt eine 8mm Bohrung mit 13 mm Tiefe.
Die Kante ist sehr gut geworden.
Jetzt kommt die ABS-Kante dran. Weiß? Ja, ich hatte keine andere Farbe. Ausser Echtholzkante Eiche. Diese werde ich aber für Möbel, die hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, niemals wieder verwenden. Sonst sieht nach einem Winter der Tisch wie ein Zimtstern aus.
Der Festool Kantenanleimer KA 65 ist einfach toll und der Kauf hat sich wirklich gelohnt. Die ABS-Kante ist im Netz günstig zu bekommen; wie auch der Leim.
Mit der Zeit bekommt man Übung mit der Maschine und die Kanten sind ausgezeichnet. Bei einer runden Scheibe sieht die Welt aber wieder anders aus. Wie bekommt man eine saubere Verbindung bzw. Abschluss am Tisch? Wie man sehen kann, geht es sehr gut.
Das OSMO-Hartwachs-Öl ist einfach sehr gut. Allerdings habe ich die Platte auch gut vorbereitet. Schliff mit 100, 150,180,220 und 320.
Die erste Schicht habe ich 14 Stunden trocknen lassen, bevor ich die Fläche noch einmal mit 320er geschliffen habe.
Tischbeine
Viele Möglichkeiten die Tischbeine herzustellen hatte ich ja nicht. So habe ich jeweils 2 Stück gedoppelt. Verbunden bzw. ausgerichtet über Lamellos. So bekomme ich eine fast flache Bezugsfläche zum Hobeln. Das Maß der Tischbeine ergab sich aus dem Ergebnis des Hobelns. Wieder habe ich die besten Flächen nach aussen zeigen lassen. Viel Auswahl hatte ich allerdings nicht mehr.
Das Ablängen mehrerer Stücke ist nicht unproblematisch, wenn man nicht alle Stücke gleichzeitig sägen kann. Mit besonderer Sorgfalt gelingt aber auch dies.
Das Ablängen habe ich auf der Festool KS 120 erledigt. Mit einen guten und scharfen Sägeblatt. Gut, habe ich eh immer drin. Doch einer unserer Nachbarn sägt auf einer Tischsäge mit einem billigen und stumpfen Blatt. Das Ergebnis kann man nur noch für den Ofen benutzen.
Beim Ablängen immer eine Vorlage benutzen!
Bevor ich die Tischbeine für die untere Platte ausklinke, runde ich zuerst schon die Kanten mit einem 3mm Abrundfräser. Für diese „leichte“ Arbeit ist die DeWalt-Oberfräse sehr praktisch.
Warum erst Runden? Nun, nach dem Ausklinken werden die Ecken an der Nut über den Oberfräser nicht exakt rechtwinklig. Das will ich damit vermeiden.
Gerage für das Abrunden von Kanten muss der Fräser unbedingt scharf sein. Brandflecke sind sonst die Folge.
Das Ausklinken geht auf der Festool KS120 deshalb so gut, weil man die Höhenbegrenzung für das Sägeblatt einstellen kann. Die Schnitte werden sauber und genau.
Hier habe ich einfach Pie x Daumen die Hälfte der Beindicke geschnitten.
Nun gut, sicher kann man die Holzverbindung eleganter hersstellen. Aber jeder Mensch ist von Natur aus faul. So habe ich zum Wolfcraft Undercover Jig-Set gegriffen, welches mir immer gute Dienste tat.
Einfache und effiziente Holzverbindung im nicht sichtbaren Bereich.
Natürlich werde ich die sichtbaren Teile der Bohrung so schön wie möglich bearbeiten.
Vielleicht übertreibe ich es manchmal etwas in den Details. Aber hier wollte ich es nicht so lassen, wie es war. Der Tisch ist rund und wenn ich die ausgeklinkten Beine anbringe, bleibt aufgrund der Rundung des Tisches eine Lücke. Und ja, kein Mensch wird darauf achten; ausser mir.
Zwei Möglichkeiten hatte ich. Entweder die Nut im Tischbein nach innen runden oder den Rand der Tichplatte in diesem Bereich begradigen. Ich habe mich dazu entschieden, den Rand zu glätten.
Dazu habe ich im Bereich der Breite des Tischbeines die ABS-Kante entfernt. Aber so, dass die ABS-Kante an beiden Seiten noch ca. 2mm in den Bereich des Tischbeines hinein ragt.
Für diesen minimale Makel war der Aufwand doch etwas groß. Aber es ist halt Hobby. Probieren geht über studieren. Und ich habe schon viel probiert.
So, da war sie nun: die untere Tischplatte. Fertig vorbereitet und glatt geschliffen.
Die nun lästig lange Arbeit des „Lackierens“ folgt.
Natürlich lackiere ch sehr gern. Aber nur insoweit wie ich die weitere Bearbeitung zeitmässig beeinflussen kann. Hier geht das aber nicht. Das Wachs muss tatsächlich mindestens 12 Stunden trocknen. Für einen Anstrich…
Das Holz habe ich zweimal geölt. Nach gründlicher Aushärtung allerdings mit 320er Schleifmittel geglättet. Nicht nur wegen einer erhöhten Strapazierfähigkeit sondern auch wegen des Glanzes.
Am Tisch werden verschieden Getränke serviert werden und Bier wird auch mal überlaufen. Bisher konnte ein „Schaden“ durch Wegwischen immer verhindert werden. Wie es bei der Lärche aussieht, wird sich noch zeigen.
Nun ist der Tisch fertig.
Das Zusammenschrauben der passenden Teile habe ich jetzt nicht aufgenommen.
Und ja, die „Mülltonnenbox“ sieht jetzt gut aus.
Wow! Richtig tolles Projekt und ein super Ergebnis. Da kann man nicht viel zu sagen, der Tisch ist wirklich toll geworden. VG