Beistelltisch aus Eiche
Diese beiden Teile habe ich geschenkt bekommen. 2 Eichenbohlen, 40mm stark mit durchgehenden Lamellen. Viel zu schade zum Wegwerfen. Was mache ich damit? Nun, wir brauchten noch einen Beistelltisch auf der Terrasse.
Habe lange überlegt, wie ich diese Bohlen einsetzen werde. Denn eigentlich wollte ich die Beine aus dem geichen Material herstellen, doch die Menge reichte nicht. So baute ich aus den Eichenstücken eine Tischplatte
„Abrichten“
Nein, eine Abrichte habe ich nicht. Aber eine Idee.
Wenn ich beide Stücke waagerecht in gleicher Höhe nebeneinander lege und mit der Tauchsäge einen glatten Schnitt an der Stoßkante ziehe, müssen beide Teile problemlos miteinander verleimt werden können.
Gedacht und gemacht… Tatsächlich ist dieser Gedanke richtig gewesen. Bei einem solchen Schnitt ist es egal mit welchen Winkel man schneidet. Es passt immer.
Den Sägeschnitt habe ich bewusst vor dem Hobeln mit dem Dickenhobel gemacht. Sollren bei dem Sägeschnit die Kanten ausreissen, hätte ich mit dem Dickenhobel „ausbessern“ können.
War aber nicht nötig. Früher habe ich nicht so richtig auf sauberes und scharfes Werkzeug geachtet, heute schon. Ja, es macht nicht immer Spaß Sägeblätter und Fräser zu säubern und schleifen zu lassen. Zumal man nicht immer Ersatz dafür hat. Jetzt habe ich aber fast alles an Schneidwerkzeugen doppelt.
Die Kosten dafür hat man schnell durch die gesparte Zeit der Nacharbeiten, wie säubern verbrannter Schnitte oder Kanten, gespart.
Natürlich könnte man die Teile auch ohne Zentrierung verleimen. Doch dann passt das große Stück nicht mehr durch den Dickenhobel. Handhobeln mache ich nicht. Ausserdem wäre das Stück trotzdem „schief“.
So habe ich dies mit einigen DOMINOS zentriert. Dazu nehme ich Sipo-Dübel. Nicht weil es wasserfest werden soll sondern ich greife immer in dieselbe Schachtel. Sipo-Dübel sind nur geringfügig preiswerter als Dübel aus Buche.
Für das Verleimen benutze ich diese Rahmenzwingen. Mithilfe dieser Zwingen kann man einen sehr hohen Druck aufbauen. Mehr als mit den Handzwingen. Ausserdem lassen sich die zu verleimenden Stücke sehr gut waagerecht ausrichten.
Eine Stunde sollte man das ganze ruhen lassen. Das ist zumindest meine Erfahrung. Dann kann man problemlos das Holz weiter verarbeiten.
Nach dem Verleimen habe ich die Kanten mit dem Hirnholz sauber auf dem MFT/3 gesägt. Saubere Kante für die noch anzubringenden Hirnleisten. Nicht, dass diese gegen eine Verformung schützen sollen, vielmehr für die Optik. Ausserdem lassen sich so auch die Kanten anschliessend einfacher und sauberer runden.
Auch diese Leisten habe ich mit DOMINO-Dübel zentriert.
Diese Zwingen sind schon toll. Leider nehmen diese auch sehr vile Platz weg und brauchen auch Pflege.
Jetzt folgt das Besäumen der Kanten. Das mache ich nicht auf der Tischsäge sondern mit der Tauchsäge auf Schiene, Das wird erheblich sauberer.
Den Grobschliff führe ich immer mit der ROTEX durch. Jede Unebenheit wird so weggenommen. Die ROTEX ist schon älter und erfüllt immer noch sehr gut ihre Aufgabe. Für den Feinschliff benutze ich die ETS 150/3.
Die Tischplatte ist wirklich gut geworden. Keine Lücke oder Spalte zu sehen.
Den Schliff mit der ETS 150/3 erledige ich mit verschiedenen Schleifmitteln. Zuerst 100, dann 150, 180, 220 und zum Schluss noch kurz mit 320. Superglatt!
Tischrahmen
Dieser besteht aus 45×60 Hartholz. Zumindest die Tischbeine.
Diese Kanthölzer habe ich für die Querstreben mittig auf der Tischsäge aufgetrennt. Anschliessend mit dem Dickenhobel die Oberflächen gesäubert von Schnittspuren und auch so alle Teile auf die gleiche Stärke gebracht. Ablängen kommt erst anschliessend. Der Dickenhobel hinterlässt Hobelschläge.
Alle Teile sind bereits mit Dübellöchern versehen, abgelängt, gerundet und geschliffen.
Gewachst sind alle teile mit OSMO, den aus meiner Sicht beste Wachs. Viele habe ich schon probiert, weil ich an die Kompetenz Anderer nicht gezweifelt habe. Jetzt habe ich eine eigene Meinung und liege meist richtig damit.
Den Zusammbau des Gestells beschreib ich jetz hier nicht. Wenn di Dübellöcher passen, ist dies eine kurze Sache.
Früher habe ich Tischplatten-Verbindungen immer über DOMINOs realisiert. Allerdings kann man dann die Tischplatte nicht mehr vom Gestell lösen. Deshalb habe ich hier die „Undercover Jig“-Lösung angewandt. Einfach, sauber, nicht sichtbar, lösbar und haltbar.
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