Friesenzaun mit Gartentor aus Kambala bauen Teil 1

Friesenzaun fertig

geschrieben von holzwerker

24. Februar 2019

Friesenzaun rechts

Friesenzaun mit Gartentor aus Kambala bauen

Mit dem alten Zaun lag ich falsch. Gebaut hatte ich diesen aus KVH und das war ein Fehler mit dieser Farbe. Die Qualität dieser Farbe war denkbar schlecht, obwohl ich die gleiche Farbe für andere Dingen benutzt hate. Nur war dieses Gebinde hierfür wohl eine Ausschussware.
Diesmal baue ich den Zaun aus Hartholz. Genauer Kambala / Iroko. Der Zaun wird ähnich gebaut wie der aktuelle, nur eben haltbarer und stabiler.

Mein Holzhändler hatte noch wirklich alte Schwarten von Kambala am Lager. Ausgesuchte Schwarten wurden dann zum bekannten Schreiner gebracht zur Bearbeitung. Ich kann das nicht machen in meiner kleinen Werkstatt. Die Stücke werden zugeschnitten, abgerichtet und gehobelt. Die Maße sollen 45mm x 120mm im Querschnitt erreichen. Den Rest kann und will ich selbst machen.
Die alten Beschläge werde ich in den neuen Zaun und Gartentor übernehmen. Gut, das Einsteckschloß werde ich tauschen gegen eines aus Messing von Häfele.

Mit den Verbindungen mit SIPO-Dübel von Festool habe ich bisher sehr gute Erfahrungen machen können. An eine normale Zapfenverbindung habe ich gedacht, aber aufgrund des unnötigen Aufwandes wieder verworfen. Die Kanten werden wieder gerundet. Bei Kambala muss das Werkzeug sehr scharf sein und so habe ich alle Fräser zum Schärfdienst gegeben. Die wichtigsten Fräser habe ich nun zweifach. Genau deswegen. Verleimen werde ich mit PUR-Leim, der wirklich wasserfest ist.

Das alte Einsteckschloss werde ich nicht übernehmen. Deshalb habe ich bei Häfele eines mit Messing bestellt. Nicht das ganze Schloss ist aus Messing; nur die Blende. Die Einsteckschlössere werden immer „nur für den Innengebrach“ verkauft, doch wenn der Schlosskasten ausreichend dicht ist, kann man dieses problemlos auch für den Außenbereich benutzen. Früher war es eine für mich unangenehme Aufgabe den Schlosskasten zu stemmen. Heute macht es mir Spaß.

Seitdem ich mit den neuen Stemmeisen von MHG arbeite und ich den guten Fortschritt dabe sehen kann, macht es wirklich Spaß. Die Stemmeisen von Kirschen können diesen das Wasser nicht reichen. Das „Loch“ habe ich zuror auf dem Bohrständer mit einem 10er Forstnerbohrer 85 mm vorgebohrt. Jetzt geht es an das Stemmen der Wände. Trotz des Hartholzes habe ich beim Stemmen keinen Unterschied zur Fichte gespürt. Fräsen werde ich erst nach dem erfolgreichen Stemmen.

Erst nach dem Stemmen fräse ich den Einlass für den Stulp. So mache ich mir beim Stemmen nicht die Kanten kaputt. Die Stulpbreite ist 20mm und so nehme ich den passenden Fräser mit Grundschneide. Diese Arbeiten hatte ich sonst mit der Festool OF 1010 gemacht. Jetzt benutze ich die Dewalt D26204K dafür. Eine sehr bequeme und handliche Oberfräse. Gut, nützliches Zubehör muss man zukaufen, abder sie ist zu anderen Herstellern kompatibel und so ist der Zukauf recht preisgünstig.

Diese Oberfräse ist so handlich, dass man wirklich mit Gefühl arbeiten kann, Die Federn sind angenehm weich und der Feststellhebel hält die Oberfräse nach Lösen fest in der richtigen Tiefe. Nicht mehr das lästige Festdrehen des Feststellknopfes wie bei der Festool-Fräse.
Fräser habe ich immer sehr lange gebraucht ohne diese schärfen zu lassen. Das habe ich geändert. Abrundfräser lasse ich öfter schärfen, auch wenn sich dadurch der Radius ändert. In diesem Fall größer wird. Das sind aber nur 10-tel mm.

passt perfekt

Nach dem Ablängen der Teilstücke und Fräsen der Domino-Dübel habe ich gleich das Holz geschliffen. Warum? Auch nach dem Hobeln beim Schreiner sind noch Unebenheiten im Holz. Nicht viel, aber fühlbar. Ausserdem sah ich noch Hobelschläge. Diese habe ich mit einer 150er Körnung mit dem Festool-Schleifer ETS EC 150/3 weggenommen. Kleinste Löcher habe ich auch gespachtelt und dann nochmal geschliffen. Die Oberfläche nimmt geschliffen auch die Farbe besser an.

Vor dem Bearbeiten der Kanten mit einem Abrundfräser mache ich immer Testfräsungen mit dem gleichen Material. So kann man sehen wie die Kanten aussehen werden. Über die Kurbel am Frästisch die richtige Tiefe einzustellen ist Gefühlssache. Da muss man seinen Frästisch schon kennen. Das Gewinde des Aufuges ist recht grob. Feststellen der Fräse nicht vergessen!
Über die Bearbeitbarkeit von Kambala wird im Netz viel geschrieben. Natürlich habe ich auch meine Bedenken gehabt, doch diese sind Mumpitz!

Das Abrunden der Kanten war nicht nur einfach sondern auch problemlos. Keine Ausrisse und keine Brandflecken. Kambala lässt sich genauso einfach bearbeiten wie Meranti. Nur das Holz ist härter. KVH zu fräsen ist schwieriger, denn das Holz ist selten plan. Ein leichter Bogen in der Länge ergibt eine schlechte Fräsung. Aufdrücken auf den Frästisch ist nicht die Lösung. Da wäre die handgeführte Oberfräse besser. Die Kanten habe ich anschliessend noch mit der Hand nachgeschliffen. Gerissene Holzfasern an der Kante werden so gebrochen.

Heute habe ich die Arbeit an den Rahmenteilen komplett beenden können. Kambala ist preiswerter als Meranti und hat, wenn mann die richtigen Schwarten aussucht, auch eine angenehme Maserung. Auch gibt es die Schwarten in verschiedenen Stärken, bis hin zu 80mm. Also eine bessere Bandbreite bei zukünftigen Projekten.
Tests mit dem NABER 3 in 1 Ventilack haben ein gutes Resultat ergeben und so werde ich am kommenden Wochenende die Teile damit lackieren. Die letzte Schiebetür für das Schlafzimmer habe ich auch fertig und werde so das Projekt „Mobilheim Raum neu einrichten“ abschliessen können.

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