Friesenzaun mit Gartentor aus Kambala bauen Teil 2

geschrieben von holzwerker

2. März 2019

Friesenzaun mit Gartentor aus Kambala bauen Teil 2

Nachdem der Zuschnitt und die Bearbeitung der Rahmenteile abgeschlossen war, habe ich mich an die Zaunsprossen gemacht. Nicht aus Kambala sondern aus Meranti. Warum nicht aus Kambala? Nun. die Schwarten waren nur 52mm stark; nicht über 60mm. Ich hätte also 60er Streifen schneiden müssen und diese von 52mm auf 26mm runter hobeln müssen. Nein, da war mir das Kambala doch zu Schade für.

Aus Meranti-Balkonbrettern, 190 x 27mm, habe ich 3 Streben mit jeweils 80cm Länge schneiden können. Für den Zaun benötige ich 22 Streben. Ich bin immer wieder erstaunt welch gute Schnittqualität die Erika 85 ec bietet. Die Trauer über die verkaufte Kappsäge lässt dabei etwas nach.
Heute ist auch die richtige Farbe von NABER angekommen. Metallgebinde. Alte gute Qualität! Nach dem Zuschnitt der Streben habe ich diese auf 26mm gehobel. Die Oberfläche der Balbonbretter wäre ohne hobeln nicht eben.

Nach dem Hobeln habe ich gleich die Streben gefräst. Die Kanten habe ich im gleichen Maß abgerundet wie die Rahmenteile. Hierbei habe ich nicht „frei“ gefräst, sondern habe den Anschlag mit benutzt. Der Abrundfräser steht dabei ca. 1mm vor dem Anschlag. Kaum spürbar beim Vorbeischieben. Vorteil? Ja, die Rundungen sind gleichmäßiger, da der Winkel des Anfahrens nicht verändert wird. Das werde ich zukünftig wohl immer machen. Anschliessend habe ich die Teile geschliffen und die Kanten per Hand verbessert.

Hobeln und dann schleifen? Warum? Nach dem Hobeln fühlt sich die Oberfläche sehr gut an, doch der Hobel hat alle Holzfasern in eine Richtung geschoben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Oberfläche nicht gut lackieren lässt. Die Fasern stellen sich sofort auf und die Farbe wird auch nicht gut aufgenommen. Geschliffene Flächen nehmen die Farbe besser auf und die Oberfläche fühlt sich auch besser an. Im übrigen schleife ich nach jedem Farbauftrag per Hand nach. Mindestens 3 Farbanstriche sind obligatorisch.

Viele glauben, dass viel Farbe auch viel nutzt. Ich sehe dort Pinsel, die bis zur Bindung in Farbe eingetaucht werden. Grässlich! Die Pinselspitze soll die Arbeit machen und mit wenig Farbe. Der erste Anstrich soll die Poren schliessen, die Fasern sollen sich aufrichten und es soll eine erste Deckung vorhanden sein. Dann, nach Trocknung, wird per Hand nachgeschliffen. Faserspitzen und evtl. Staubkörnchen sind dann weg. Wichtig sind die gerundeten Kanten, speziel an der Stirnseite. Dort stehen die Fasern sehr gern hoch.

Das Tor habe ich bereits zusammen gebaut. Mit der Festool DF 500 habe ich 10er Dominos verarbeitet. Die SIPO-Dübel halten sehr gut auch mit normalem wasserfestem Leim. Doch die Flächen des Rahmens leime ich mit D4. Dafür habe ich Härter gekauft und die entsprechende Menge Leim angerührt und mit einem Leimpinsel auf die großen Flächen aufgetragen. So gelangt kein Wasser dazwischen. Das Wasser selbst ist harmlos. doch wenn Wasser und Frost zusammen kommen, sprengt es die Leimung. Der Zaun steht ja auch im Winter.

Beim Ablängen auf der Erika 85 ec muss man tatsächlich öfter die Rechtwinkligkeit prüfen. Auch bei schmalen Teilen macht sich ein Winkelfehler bemerkbar. Die Streben sollen keinen Spalt zum Rahmen haben. Auch dort habe ich den D4-Leim benutzt. Hier kann man zwar mit Farbe tricksen, doch das will ich hier nicht machen, bei dem teuren Holz. Kambala bspw. kostet Euro 2.100,00 pro m³.  Da sollte man schon auch sparsam mit dem Holz umgehen und auch schon vorher genau berechnen wieviel man wirklich benötigt.

Gestern und heute habe ich die Teile lackiert. Eigentlich macht das Lackieren Spaß, doch wenn es mehr als einen Tag dauert wird es unangenehm. Aber das Ergebnis baut mich wieder auf. Die Farbe ist wirklich gut. Alle Teile sind nun 3 x lackiert mit Zwischenschliff. Die Sprossen sind noch nicht abgelängt. Das mache ich erst vor dem Einbau. Klebestellen versuche ich von Farbe frei zu halten.
Auch einen Zaunschild habe ich bereits verleimt. D4-Leim, wasserdicht. Sieht wirklich gut aus.

Das ist eine der alten Pfostenkappen. Aus Fichte. Na ja, hält noch immer, doch der Verzug ist deutlich zu sehen. Die Kugeln waren aus Lärche und sind bis zum Schluß mit gegangen. Die richtige Holzauswahl für den Außenbereich ist entscheidend. Ab heute werde ich keine Kompromisse mehr eingehen. Nur um etwas Geld zu sparen minderwertiges Holz zu verbauen wird immer bestraft durch einen Neubau. Lärche hält zwar länger als Fichte, ist aber nicht maßhaltig.

Die neuen Pfostenkappen werde ich auch aus Kambala fertigen. Der Querschnitt der Pfostenkappen ist 150mm x 150mm. Die Bohlen aber nur 120mm breit. Also werde ich die Kappen aus Leimholz bauen müssen. So kann ich auch die Reste verarbeiten. Verleimen werde ich mit PUR-Leim von Würth. Zwar habe ich noch PUR-Leim von Ponal, doch das Entnehmen von Leim aus der Flasche mit der Tülle ist einfach nur umständlich. Vornehm ausgedrückt…

Nicht alles kaufe ich bei Würth, doch einige Sachen sind sonst nirgends zu bekommen. Gleich neben meinem Holzhändler ist aber auch gleich eine Niederlassung von Würth und ich kann bequem dort einkaufen.
Die Entnahme aus der Würth-PUR-Flasche ist sehr gut. Ein einfacher Drehverschluß öffnet die Flasche und der flüssigere PUR-Leim kommt ohne viel Druck heraus. Die Tülle von Ponal klebt sich selbst zu. Jetzt habe ich heute Abend noch 4 Stücke Leimholz hergestellt. Morgen werde ich auch schon die Pfostenkappen herstellen. Hobeln, sägen und fräsen…

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