große Wanduhr pimpen
Im Wintergarten hängt seit langem eine große Wanduhr. 60 cm Durchmesser. Haben wir in einem Möbelhaus für wenig Geld gekauft. Eigentlich sieht die Uhr nicht schlecht aus, doch irgendwie fehlte etwas. Die Uhr machte nichts her und war langweilig. Ein Rahmen muss her!
Nach dem Neubau der Garage für den Rasenroboter hatte ich noch genügend Dreischicht-Holz übrig. Der Deckel ist passend für das Vorhaben.
Also mache ich heute mal einen Fräs-Tag.
Aussenkreis fräsen
Für die Fräsarbeit benutze ich die Festool MFS 400. Sehr teuer, aber auch sehr gut. Für nur gelegentliche Arbeiten gibt es preisgünstigere Alternativen. Die Frässchablone benötigt als Drehpunkt eine 8mm-Bohrung für den Zapfen. Muss man bedenken, wenn man die Oberfläche später sehen soll. Die Schablone hat eine Halterung für 30mm-Kopierringe. Für die Arbeit benutze ich die Festool OF 1400. Die OF 1010 wäre etwas schwach auf der Brust.
Scheibe schneiden
Zunächst habe ich die Grundplatte ausgefräst. Also größter Durchmesser. Natürlich kann man das alles auf eine andere Art machen, doch ich wollte fräsen. Für den Ausschnitt habe ich 3 Durchgänge gebraucht mit einem 10mm Spiralfräser HW. Anschliessend die Schablone 1mm eingezogen und den Rand nachgefräst. Jetzt ist er sauber. Eine Dreischicht-Platte rund zu fräsen ist nicht so einfach, weil sich die Holzrichtungen ändern und dabei auch unschöne Ausrisse entstehen können.
Innenrand fräsen
Der Innenrand wird 20mm breit sein und 11mm tief. Gerade so, wie die Scheibe der Wanduhr dick ist. Der dritte Fräsgang trennt den Ring von der Platte. Der Spiralfräser ist komplett HM und scharf. So war das Fräsergebnis qualitativ ganz gut. Die Kanten des Rahmens habe ich mit der MFK 700 mit 2mm Abrundfräser gebrochen. Auf Fichte mit 2mm Abrundfräser zu arbeiten bringt ein gemischtes Ergebnis. Deshalb habe ich die Kanten per Hand nachgeschliffen.
Rahmen bearbeiten
Die Kanten des Kreisauschnittes habe ich komplett mit der Hand geschliffen. Kleine Unebenheiten und Löcher habe ich gespachtelt und nachgeschliffen. Natürlich hätte ich die Aussenkante mit einer ABS-Kante versehen können, doch dann wäre der „antike“ Look verloren gegangen.
Nach all diesen Vorarbeiten habe ich den Rahmen lackiert. Auch die Rückseite ist genauso gut verarbeitet wie die Vorderseite. Nicht wie es andere Kollegen machen: vorne Hui, hinten Pui! Auch wenn man es nicht sieht; ich weiss es!
Fertigstellung
In den Rahmen habe ich Silikon eingebracht und die Uhrscheibe von hinten mit 3x20mm Schrauben befestigt. So liegt die Platte richtig auf und die Uhr wird sich auch bei hohen Temperaturunterschieden nicht verziehen.
Ich denke, das ist ein gutes Ergebnis geworden…
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