Jagd-Unterkunft Wohnwagen
Meinen ersten Begehungsschein in einer Hochwild-Jagd hatte ich in der Eifel. Bei hohem Preis hatte ich freie Büchse und konnte auch Gäste haben. Das war eine schöne Zeit, denn es gab 2 Ferienwohnungen in einem Gasthof direkt im Revier. Die Wohnungen waren wirklich sehr gut und preiswert. Und zur Tränke waren es nur ein paar Stufen… 2 Jahre war ich dort, bis ich dann ein Revier in Lehrbach pachtete.
Das große Problem in diesem Jagdrevier war der Mangel an Unterkunft. Es war wirklich NICHTS zu bekommen. Der Bau einer großen Jagdhütte war auch nicht möglich. Aber ich durfte bei einem Landwirt einen Wohnwagen stellen. Also kaufte ich gleich einen. Innerhalb 3 Stunden hatte ich ihn und platzierte ihn an einem Bachlauf hinter einer Scheune. Strom- und Wasseranschluß inklusive.
Der Wildbestand war enorm, so auch die Wildschäden. Die Mengen an Wild konnte ich auch nicht kühlen. Es war einfach nur Knochenarbeit. Kaum auf dem Ansitz und schon hatte ich Anblick. Sauen konnten wir schon am Nachmittag schießen.
Da die Fahrt ins Revier auch lang dauerte und ich dem Jagdaufseher nicht trauen konnte, habe ich die Jagd nicht verlängert.
Die Ansitze waren nur Horror. Der Vorpächter hatte nichts gepflegt. Na ja, lange musste er ja auch nie ansitzen. Eigentlich hatte das Jagdrevier alles was sich ein Jäger nur wünschen kann, doch was will ich mit 4 Sauen am Wochenende ohne Abnehmer?
So zog ich meine Karawane weiter in den Westerwald. 650 ha für teures Geld. Aber nah, sehr ruhig mit sehr viel Waldrandgebieten. Auf einer Fläche von 4 ar konnte ich mich niederlassen. Absolut geschützt mit sehr guter Zufahrt und Parkplätzen war es richtig schön. Reichlich Rehwild und Sauen als seltenes Wechselwild. Also kei Wildschaden!!! Kein Staatsforst als Nachbarn!
In den letzten 2 Jahren der Pacht haben die Sauen dermassen zugelegt, dass es zu sehr hohen Wildschäden kam. Trotz Abschüssen war es nicht in den Griff zu bekommen. Die Jagd habe ich nicht mehr verlängert und habe dann auch komplett die Jagd aufgegeben.
Neues Jagdgesetz, Einschränkung von Kirrungen, Kreiselmäher ohne Rücksicht, plötzlicher Maisanbau auf großen Flächen, haben meine Sicht auf das „Jagen“ verändert.
Trotzdem kann ich als Jagd-Unterkunft einen Wohnwagen mit Vorzelt nur empfehlen!
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