Schuppentüren aus massiver Eiche bauen
Nun, mancher empfindet das als dekadent, doch diese Türen sollen durchhalten. Die aktuellen Türen hatte ich aus 3-Schicht-Platten gebaut und waren bis heute ohne Makel.
Die Schuppen baue ich neu auf in Rahmenbauweise und so hätte ich diese „alten“ Türen wieder einbauen müssen. Das wollte ich nicht.
Zunächst wollte ich die Türen aus Kambala bauen, doch in Einberechnung des Verschnittes aus den Planken mit Waldkante, waren die besäumten Eichenbohlen preisgleich.
Die Planken aus nordamerikanischer Weißeiche waren also besäumt 52 mm stark und gerade. In meiner Werkstatt und den Geräten konnte ich die Stücke nicht bearbeiten und so bat ich unseren Schreiner mir die Teile auf Maß zu trennen, abzurichten und zu hobeln. Gleichzeitig auch noch den Schacht für die Einsteckschlösser einzubringen. Das war mir dann doch mit dem Stemmeisen zu viel Aufwand.
Schlosskasten vorbereiten
Der Einschub war bereits vorhanden und so musste ich „nur“ noch die Blende einlassen, Bohrungen für Schloss und Griff einbringen und die Durchlässe für die Beschläge.
Das Einlassen habe ich mit der Festool Frässchablone FS 400 und der Oberfräse OF 1010 durchgeführt. Früher habe ich darauf vertraut rechtzeitig mit der Oberfräse und Parallelanschlag aufhören zu können, ohne über das Ziel hinaus zu schießen. Das geht von 10 mal 9 mal daneben. Also Frässchablone mit Kopierring.
Der Einlass passt exakt genau. Also keine Überlegungen, wie man einen evtl. Fusch kaschieren kann. Das macht eben das Holzwerken aus, oder?
Jetzt müssen die Durchführungen noch rein. Natürlich kann man die Abmaße aus den Datenblättern entnehmen, aber ich habe die Maße vom Einsteckschloss übernommen und angezeichnet. Mit den Festool-Forstnerbohrern 10 und 15mm habe ich die Öffnungen platziert.
Auch hier passen die Bohrungen sehr genau. Die Forstnerbohrer wandern nicht wegen der Bohrspitze und mache einwandfrei saubere Schnitte. Und ja, es stimmt, die Bohrer sind nicht billig. Doch die Summe der Kosten für die Billig-Forstnerbohrer, die ich im Baumarkt gekauft hatte, sind merklich höher.
Die Überständer nach dem Bohren habe ich mit den frisch geschärften Stemmeisen ausgeglichen.
Hier mache ich KEINE Werbung für Hersteller oder Firmen. Das können Andere machen, die das Geld und die meist Billigteile brauchen.
Scharniere einlassen
Nur aufgeschraubte Scharniere sehen nicht nur hässlich aus, nein, sie vergrößern dadurch auch den Spalt zwischen Tür und Rahmen um mehrere Millimeter.
Das Einlassen ist gar nicht so schwierig. Die Frässchablone habe ich 4 mm über die Breite des Scharniers eingestellt. Denn ich benutze einen 10er Fräser mit 14er Kopierring. Trotzdem habe ich vorher eine Probefräsung durchgeführt und es passte genau.
Doch was nutzt das beste Fräsen, wenn die Scharniere in der gesamten Länge nicht passen. So habe ich probeweise den Rahmen mit einem Türteil verbunden um das zu testen.
Und es passt.
Schließblech einlassen
Genau wie die Scharniere lasse ich auch die Schließbleche ein. Das Prinzip des Fräsens ist das gleiche wie bei den Scharnieren. Nur muss ich hier natürlich Platz für den Schließmechanismus machen. Die Schlitze habe ich mit einem 10er Hartmetall-Holzbohrer gemacht. Auch hier rate ich von „Billigbohrern“ ab. Davon habe ich schon zig weggeworfen. Beim Bohren muss man nicht unbedingt sehr genau sein, denn das Schließblech deckt die Kanten gut ab. Nur nicht übertreiben.
DOMINO Holzverbindungen
Überblatten kan nicht infrage. Auch Schlitz und Zapfen nicht. Da nehme ich doch lieber die Festool Dominos. Mit meiner DF 500 kann ich nur 10 mm Dominos verarbeiten, Das reicht aber auch. Obwohl ich die Verbindungen mit PUR-Leim verbinden werde, werde ich SIPO-Dübel benutzen. Der PUR-Leim von Würth ist in der Handhabung wesentlich besser als der von Ponal. Die Schraubspitze an der Würth-Flasche ist sehr einfach zu Öffnen.
Die Türen habe ich bereits verleimt und mit OSMO Landhausfarbe lackiert. Die Maserung kommt sehr schön hervor. Im nächsten Teil kann ich wohl schon die komplette Tür mit Rahmen und Füllung zeigen.
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